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Stollberg, 04.11.2024, von Jürgen Werner
Mit 23:18 haben sich die Erzgebirgerinnen gegen die zweite Mannschaft des Oberligisten durchgesetzt. Grundlage für den Sieg war eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang.
Zwönitz. Dass Sportmannschaften während einer Partie zwei völlig unterschiedliche Gesichter zeigen können, kommt des Öfteren vor. Der Auftritt der Zwönitzer Handballerinnen in der Verbandsliga West am Samstag gegen den HV Chemnitz fällt in diese Kategorie. Viel Kampf und noch mehr Krampf im ersten Durchgang, das Aufblitzen spielerischer Klasse nach der Pause, was den Erzgebirgerinnen einen unter dem Strich hochverdienten 23:18-Sieg bescherte. „In der ersten Hälfte haben wir viele Fehlentscheidungen getroffen“, sagte Christin Viehweger, die mit ihren fünf Treffern gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Helen Haunschild die erfolgreichste Werferin auf dem Parkett war. Trainer Ralf Beckmann sah es ähnlich. „Im Offensivspiel haben wir Fehler gemacht, die normalerweise für drei Spiele reichen“, betonte. Die Abwehr habe allerdings von Anfang an gut gestanden und sei letztlich auch der Schlüssel zum Erfolg gewesen.
Der Teamgeist stimmt
Da beim Sachsenliga-Absteiger aus Chemnitz allerdings noch mehr Sand im Getriebe war, entwickelte sich zunächst ein wenig ansehnliches, dafür aber sehr ausgeglichenes Handballspiel. Die Gäste legten immer wieder vor, die Zwönitzerinnen glichen aus – bis sie nach gut einer Viertelstunde durch Lilli-Sophie Schmidt zum ersten Mal selbst in Führung gingen. Davonzuziehen gelang allerdings auch ihnen nicht, im Gegenteil. Infolge eines Gegentors drei Sekunden vor der Sirene ging es mit einem 12:12-Unentschieden in die Kabinen.
Nach dem Wiederbeginn zeigten sich die Gastgeberinnen dann allerdings wie ausgewechselt. Plötzlich war die Präzision und Spielfreude da, die zuvor noch gefehlte hatte – was sich mit der Zeit auch auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Binnen einer Viertelstunde zogen die Zwönitzerinnen auf 19:14 davon und stellten damit die Weichen auf Sieg. Bis zur 50. Minute schrumpfte der Vorsprung zwar noch einmal auf drei Treffer (20:17), doch danach war bei den Gästen die Luft raus. In den letzten zehn Minuten erzielten sie nur noch einen Treffer. Entsprechend schlecht war die Laune bei Gästetrainer Kay Anger, dessen Team von Rang 5 auf Platz 6 zurückfiel „Wir hatten zwar ein paar Ausfälle, aber das erklärt die Vielzahl an Fehlern nicht. Das war von vorne bis hinten nichts“, sagte er. An einen eventuellen Wiederaufstieg verschwende der Verein aber ohnehin keinen Gedanken.
Die Zwönitzerinnen sind derweil mit Platz 4 ziemlich zufrieden. „Momentan ist alles super. Die Ergebnisse stimmen und die Chemie im Team auch“, so Christin Viehweger. (jüw)